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Lohnt sich Bali noch? Zwischen Overtourism und Paradies

Über vier Millionen Touristen strömen jährlich auf die kleine Insel Bali in Indonesien. Auf einschlägigen Portalen finden sich immer mehr günstige Pauschalangebote, unser Instagram-Feed ist voll mit Reisterrassen und Infinity-Pools und selbst Supermärkte locken mit vermeintlich tollen Reisen. Bali ist längst im Massentourismus angekommen. Unzählige Reiseblogs raten von einem Besuch ab und immer mehr Interessierte fragen sich: Lohnt sich eine Reise nach Bali überhaupt noch?

Jetzt, ein Jahr nach unserer Indonesienreise, haben wir uns gefragt, wieso uns Bali trotzdem so in seinen Bann gezogen hat. Wieso wir euch nicht davon abraten werden, die wunderschöne Insel zu besuchen. Wieso wir uns dagegen entscheiden, euch nur von überfüllten Stränden, Partytouristen und einem riesigen Müllproblem zu berichten.

Sicher, all das gibt es. Solange wir aber bewusst und umsichtig reisen, Kultur und Menschen respektieren und uns abseits ausgetretener Pfade bewegen, sind wir der festen Überzeugung, dass sich Bali noch immer lohnen kann.

Wir haben deshalb 10 Tipps gesammelt, auf die wir bei unserer unvergesslichen Reise besonderen Wert gelegt haben und die auch euch helfen können, euren Bali-Urlaub lohnenswert zu gestalten.
Wir verraten euch, wie, wann und wo Bali am schönsten ist.

1. Kein Pauschalurlaub

Das oberste Gebot und eigentlich unnötig zu erwähnen, aber sicher ist sicher: Bali ist kein Ort für Pauschalurlaube, die ihr am Hotelpool oder am hauseigenen Strand verbringt.

Warum? Zum einen ist Bali einfach zu schön und hat viel zu viel zu bieten, um sich den ganzen Tag nur im Hotelkomplex aufzuhalten. Zum anderen ist die Insel einfach zu weit weg, um seine Zeit nur in einer austauschbaren Hotelanlage zu verbringen. Da gibt es sicherlich nähere Ziele, die euch ebenso schöne Unterkünfte bieten.

Klar, wir möchten euch nicht vorschreiben, wo ihr euren Urlaub zu verbringen habt. Aber dass ihr mit dem Gefühl nach Hause kommt, eine der tollsten Reisen in einem der tollsten Orte eures Lebens erlebt zu haben – darauf stehen die Chancen bei einer Pauschalreise eher schlecht.

Bali ist da, um entdeckt zu werden – und zwar auf eigene Faust.

Übrigens, auch falsche Hoffnungen sind oft eine Ursache für Enttäuschung: Die paradiesisch weißen Sandstrände sind auf Bali auch eher in der Unterzahl. Wenn ihr einen gefunden habt, müsst ihr ihn euch voraussichtlich mit ziemlich vielen anderen teilen. Mehrheitlich findet ihr dunkle Vulkanstrände, die aber nicht minder schön sind.

nebel und sonnenaufgang in der natur sidemen auf bali
Nebel und Sonnenaufgang in Sidemen

2. Für eine 10-Tages-Reise lohnt sich Bali nicht

Auch das ist eigentlich unnötig zu erwähnen, dennoch sprießen die Angebote für kurze Trips nach Bali nur so aus dem Boden. 

Es ist auf der einen Seite natürlich schon grundsätzlich nicht besonders nachhaltig, einen so langen Flug anzutreten. Ein Flug nach Bali dauert im Idealfall 16-17 Stunden und verursacht demnach eine Menge CO2. Deshalb versuchen wir grundsätzlich, wenn wir schon ins Flugzeug steigen, auch möglichst lang vor Ort unterwegs zu bleiben. 

Das ist aber natürlich nicht der einzige Grund, denn Bali hat so viel zu bieten, dass dem eine zehntägige Reise niemals gerecht werden kann. Um Land, Leute und Kultur näher kennenzulernen, braucht ihr einfach mehr als 10 Tage, an denen möglichst alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert werden. Wir raten euch daher zu einem Reisezeitraum von mindestens 4 Wochen.

Natürlich wissen wir, dass nicht jeder die Zeit hat, gleich ein, zwei Monate auszusteigen, um sich einem ausgedehnten Backpackingtrip zu widmen. Für den zweiwöchigen Jahresurlaub können wir die Insel aber einfach nicht empfehlen. Und schließlich gibt es noch eine Menge andere tolle Ziele, die sich hervorragend für einen 10-Tages-Trip eignen. 

3. Reist in der Nebensaison

Die Nebensaison bringt in puncto Wetter immer einige Überraschungen mit sich. Während am südlichen Rand der Insel die Sonne strahlt, kann es im Gebirge in der Inselmittel in Strömen regnen.
Gleichzeitig bedeutet die Monsunzeit aber auch: weniger Touristen.

Wir haben unsere Reise ans Ende der Regenzeit (Oktober-März), in den Februar und März gelegt – insgesamt gab es aber nur einen Tag, an dem es wirklich durchgehend geregnet hat. Und wir hatten Glück: An diesem Tag konnten wir unsere Unterkunft wegen des Balinesischen Neujahrs, Nyepi, eh nicht verlassen. Apropos Nyepi: Wir können es euch wirklich nur ans Herz legen, diesen Tag der Stille einmal live zu erleben. Es fliegen keine Flugzeuge, es fahren keine Roller, die mobilen Daten sind abgeschaltet – ein wirklich einmaliges Erlebnis, dem beeindruckende Feiern vorausgehen.

Und vergesst nicht: Es ist immer noch heiß! Mit einem Regencape und offenen Schuhen ausgestattet könnt ihr im Zweifel also auch ein wenig durch den Regen spazieren. Oder ihr wartet den Schauer ab und trinkt in der Zeit einen leckeren Eistee in einem der zahlreichen Warungs. Ganz klar, Bali lohnt sich auch in der Regenzeit. 

sonnenaufgang über den reisterrassen in ubud auf bali
Sonnenaufgang über den Reisterrassen Ubuds

4. Bewegt euch abseits ausgetrampelter Pfade

Zugegeben, es ist nicht einfach, auf Bali neue Wege zu entdecken. Es gibt immer Leute, die vor euch da waren und das wird sich leider auch nicht mehr ändern. Und trotzdem gibt es immer noch Pfade, auf denen ihr fast ganz allein oder nur mit Locals unterwegs seid.

Der Hafen von Kusamba

Zum Beispiel haben wir uns auf unserem Weg von Bali nach Nusa Penida dazu entschieden, nicht den gängigen Weg über den Hafen von Sanur zu wählen. Von hier transportieren regelmäßig Speedboate unzählige Touristen für rund 300.000 IDR (Stand 2019) nach Nusa Penida.

Wir haben stattdessen durch Gespräche mit einigen Locals erfahren, dass es nördlich von Sanur noch einen Ort gibt, von dem aus Boote nach Nusa Penida fahren, und das für 100.000 IDR. Keine Frage also, dass wir uns für die günstigere Route entschieden. Angekommen in dem kleinen Ort Kusamba suchten wir zwischen herumlaufenden Katzen, Hühnern und Hunden nach dem Hafen. Der war nicht viel größer als eine Bushaltestelle und außer uns wartete nur noch ein weiteres Backpackerpaar auf das Eintreffen des Bootes. Ansonsten waren wir umgeben von Balinesen, die das Verkehrsmittel nutzten. Ein Local reiste sogar mit seinem Hahn unter dem Arm.

Die Fähre nach Lombok

Und auch für den Weg nach Lombok nutzten wir weder den Flug, noch das Speedboat, sondern entschieden uns dazu, die Fähre zu nehmen. Das Ticket (ca. 50.000 IDR) kauften wir in Padang Bai in einer kleinen Hütte am Hafen. Außer uns gab es keine weiteren Touristen.

Geplant hatten wir, die Fähre nach Lembar auf Lombok um 9 Uhr morgens zu nehmen. Als die Fähre eintraf, startete nicht nur ein Wettrennen um die besten Plätze (es gab nur einen klimatisierten Raum), sondern auch ein reger Handel. Zahlreiche Balinesen boten Erdnüsse, Bananen, Kaffee, Reis, Kleidung, Sonnenbrillen und Schlafplätze an. Ungefähr eine Stunde dauerte die Verkaufsshow, bis wir dann endlich ablegten und uns auf eine noch fünf Stunden dauernde Reise nach Lombok machten. 

Auch wenn das wahrscheinlich die anstrengendsten Stunden unserer Indonesienreise waren, würden wir diesen Weg wieder genau so wählen. 

5. Meidet Kuta und Seminyak

Was früher ein kleines Fischerdorf mit lediglich zwei Hütten war, ist heute Balis Touristenhochburg. Kuta und Seminyak sind inzwischen so sehr gewachsen, dass der Übergang zwischen beiden Orten quasi nicht mehr existiert. 

Da unser Flug von Denpasar früh am Morgen ging, hatten wir entschieden, unsere letzte Nacht auf Bali in der Nähe des Flughafens zu verbringen. Somit verbrachten wir die letzten 15 Stunden unserer Reise zwischen Kuta, Denpasar und Seminyak. 

Und was sollen wir sagen? Wäre das das Bali, das wir kennengelernt haben, würden wir vermutlich auch jedem von einem Besuch abraten. Ballermann-Atmosphäre, Touristenmassen und vermeintlich kulturelle Ereignisse, die mit der Kultur aber nicht mehr viel zu tun haben, sondern lediglich Shows für Touristen sind: Nein, dieses Bali lohnt sich nicht.

Wir hatten bereits vor unserer Reise viel über Bali gelesen und uns dazu entschieden, die beiden Orte so gut es geht auszusparen. Wir hatten also schon damit gerechnet, dass es uns nicht gefallen würde – was uns dann aber erwartete, war selbst gemessen an den niedrigen Erwartungen wirklich schockierend und vor allem traurig. 

6. Homestays statt Hotels

Inzwischen findet ihr auf Bali immer mehr große Hotelanlagen. Wir raten euch ganz klar davon ab, euren Urlaub in einem oder mehreren dieser Unterkünfte zu verbringen.

Bucht stattdessen lieber einen Homestay. Diese werden euch von Locals angeboten, die ein paar Zimmer neben ihrem eigenen Wohnhaus zur Verfügung stellen. Einige besitzen mehrere Zimmer, andere wiederum nur eine Hand voll. Schaut zum Beispiel auf HSH nach hübschen Homestays in eurer Umgebung.  

Wir haben uns auf unserer Reise in den Homestays immer mehr als wohl gefühlt. Als Bertal mit einer starken Ohrenentzündung zu kämpfen hatte, hat ihm unsere Gastgeberin jeden Morgen frisch gekochtes Reisporridge ans Bett gebracht. Als wir wegen der Krankheit noch ein paar Tage länger bei ihr bleiben wollten, sie aber ausgebucht war, hat sie uns spontan in ihrem privaten Gästezimmer einquartiert. 

Eine so herzliche Erfahrung hätten wir in einem großen Hotelkomplex sicherlich nie machen können. Wenn ihr Putu und seine Familie auch einmal kennenlernen wollt, können wir euch das Mahamustika nur empfehlen. Es liegt etwas außerhalb des inzwischen auch sehr belebten Canggus, in Pererenan, in der Nähe des Echo und des Pererenan Beaches. 

bertal sitzt auf der balkonterasse mit blick auf den dschungel in pererenan auf bali


Übrigens: Bucht am besten nicht alle eure Unterkünfte im Voraus. Lasst euch die Freiheit, spontan zu entscheiden, wo ihr bleiben wollt. Gerade in der Nebensaison ist es absolut nicht notwendig, seine gesamte Reise im Voraus zu planen. Schaut, wo ihr euch wohlfühlt und legt dementsprechend eure Route. 

7. Der Westen: hier lohnt sich Bali

Während vor allem der Süden Balis überlaufen ist, findet ihr im Westen noch ein paar ruhige Ecken. Oft waren wir während unserer Tagestouren in den Westen sogar ganz allein an den Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel dem Wasserfall Air Tejun Sing Sing Angin. Belohnt wurden wir für die oft recht weiten Fahrten mit toller Natur, jeder Menge Ruhe und tollen Gesprächen mit Locals.

treppen im dschungel auf bali
Die Treppen zum Wasserfall Air Tejun Sing Sing Angin

Wenn ihr, wie wir, hier nicht gleich eine Unterkunft anmieten möchtet, kommt ihr von Pererenan auch mit dem Roller recht weit in den Westen. Bringt aber ausreichend Geduld mit und stellt euch darauf ein, dass es mit der Zeit ganz schön ungemütlich werden kann.

8. Traut euch: Essen in Warungs

Sicherlich habt ihr schon einmal vom Bali Belly gehört und seid selbst etwas skeptisch beim Essen vor Ort. Daher mal eine positive Nachricht: Wir hatten unsere gesamte Reise über absolut keine Magenprobleme.

Wenn ihr jetzt denkt, dass wir uns ausschließlich an fancy Hipstercafés gehalten haben, liegt ihr allerdings nicht ganz richtig. Die besten und leckersten Gerichte haben wir in unscheinbaren Warungs gefunden. Natürlich haben wir ab und an auch in Hipster-Cafés oder in unseren Unterkünften gegessen, was meistens auch sehr gut geschmeckt hat. Die Warungs bleiben dennoch unübertroffen.

babi guling typisches balinesisches gericht aus schweinefleisch serviert mit reis und gemüse
Babi Guling

Traut euch also, und esst auch an Orten, die in Sachen Hygiene vielleicht nicht unbedingt dem westlichen Standard entsprechen.
Verzichtet dabei am besten auf Rohkost und deckt euch vorsichtshalber mit einer guten Hausapotheke für Magenprobleme ein. Aber wie gesagt: Auch wir haben dort gegessen und sind vom Bali Belly verschont geblieben

9. Meidet Tierattraktionen

Bali ist berühmt für seinen Kaffee. Ganz besonders viel Aufmerksamkeit zieht der angeblich teuerste Kaffee der Welt auf sich, der Luwak Coffee. Das Besondere: Die katzenähnlichen Tiere bekommen die Kaffeebohne verfüttert und erst wieder ausgeschieden wird sie zur trinkbaren Kaffeespezialität weiterverarbeitet.
Im Rahmen geführter Touren könnt ihr euch solche Luwak Coffee Plantagen angucken und den Kaffee auch probieren. Problematisch ist dabei die Tierhaltung und die Ausbeutung der Tiere. Oft müssen sie ihr gesamtes Leben in kleinen Käfigen verbringen, um den Kaffee zu produzieren und als Touristenattraktion zu dienen. 

Viele Besucher schockiert der Besuch einer solchen Plantage und auch wir raten euch von einem Besuch ab. Wir haben uns selbst bewusst dagegen entschieden, an einer Besichtigung teilzunehmen, weil wir die schlechte Haltung der Tiere nicht auch noch finanziell unterstützen wollten. 

Außerdem haben wir uns auch dagegen entschieden, im Norden von Bali auf Delfin-Entdeckungstour zu gehen. Zunächst waren wir sehr angetan, als wir hörten, dass man im Meer nördlich von Bali in den frühen Morgenstunden auf Delfine trifft. Nach ein wenig Recherche wurde uns die rosarote Brille abgenommen: Zahlreiche Anbieter locken Touristen mit dem Versprechen, die Tiere aus der Nähe betrachten zu können. Dementsprechend viele Boote machen am Morgen regelrecht Jagd auf die Delfin-Schulen und bedrängen sie für das perfekte Touristenerlebnis.

Natürlich verstehen wir, dass viele Balinesen so ihr Geld verdienen und für ihre Familie sorgen. Nichtsdestotrotz glauben wir, dass die Lösung nicht in der Ausbeutung von Tieren für touristische Zwecke liegen kann und meiden diese Art von Attraktionen daher. 

10. Steht früh auf

Der wichtigste und beste Tipp zum Schluss: Steht früh auf. Und mit früh meinen wir früh. Stellt euch euren Wecker, schwingt euch im Dunkeln auf den Roller und erkundet die Umgebung.  

Wir waren beispielsweise um 6.30 Uhr nach einer 40-minütigen Fahrt an den Tegalalang Reisterrassen. Während sie durch Instagram & Co. zu absoluten Foto-Hotspots geworden sind, die mit mehr oder weniger kreativen Selfie-Möglichkeiten übersäht und nahezu immer überlaufen sind, hatten wir sie ganz für uns allein. Und nicht nur das: Wir haben auch einen der schönsten Sonnenaufgänge unseres Lebens erleben können. Versprochen: Wenn die ersten Sonnenstrahlen langsam auf die Felder treffen, entsteht eine ganze besondere Stimmung, die euch für das frühe Aufstehen entlohnt. 

sonnenaufgang über den reisterrassen in tegalalang ubud auf bali
Reisterrassen in Tegalalang in Ubud


Und nicht nur die Reisterrassen in Ubud gehörten bei Sonnenaufgang ganz uns: Auch am Kelingking Beach auf Nusa Penida, dem Campuhan Ridge Walk, dem Ubud Market und im Monkey Forest waren wir ganz allein.

Klare Sache: Früh aufstehen lohnt sich auf Bali in jedem Fall. Wenn sich dann die ersten anderen Reisenden zu uns gesellten, sind wir meist in aller Ruhe erst einmal frühstücken gegangen. 

Schattenseite Tegalalang: So wunderschön dieser Ort auch ist, so traurig ist er auch. Während hier früher nur einige Monate im Jahr Reis angebaut und die Fläche sonst zum Anbau von Gemüse genutzt wurde, findet ihr jetzt rund ums Jahr ausschließlich Reis.
Warum? Weil es schöner aussieht und mehr Touristen anzieht. Anstatt sich mit seiner Ernte weitestgehend selbst zu versorgen, versucht der Reisbauer nun also, vom Tourismus zu leben. Ein über Jahrhunderte gewachsenes Anbausystem ist hier bereits aus dem Gleichgewicht geraten, um die Touristen nicht zu verschrecken. 

Fazit: Lohnt sich Bali noch?

Wir können auch ein Jahr nach unserer Reise sagen, dass sich Bali für uns absolut gelohnt hat. Natürlich hat der jahrzehntelange Tourismus hier aber seine Spuren hinterlassen. Nachfolgend unsere Gedanken dazu:

Ausverkauf der Kultur

Eine ganz klare Ausrichtung auf Touristen ist nahezu überall festzustellen. 
So haben zum Beispiel vermeintlich kulturell verankerte Tanzaufführungen teilweise gar keine Tradition, sondern wurden extra für Touristen entworfen und aufgeführt. Dieser Ausverkauf der Kultur wird von vielen Indonesiern, darunter auch Balinesen, und Reisenden sehr kritisch betrachtet. Doch kann man es den dort lebenden Menschen angesichts der wirtschaftlichen Lage Indonesiens als Entwicklungsland verdenken? 

Plastikmüll

Wenn ihr euch abseits der gut besuchten Touri-Hotspots bewegt, werdet ihr auch hohe Plastikmüllberge sehen. Auch das ist ein trauriger Side-Effect des stetig wachsenden Tourismus. Obwohl Bali 2018 ein Verbot von Single-Use-Plastik wie Strohhalmen eingeführt hat, ist das Plastikproblem allgegenwärtig und unübersehbar. Wenn ihr nicht Teil dieses Problems sein möchtet, verzichtet weitestgehend auf Plastik. Bringt eure eigenen Trinkflaschen mit, die ihr im Restaurant auffüllt. Bittet in Cafés und Bars darum, euer Getränk ohne Strohhalm zu bekommen. Bringt eure eigenen Beutel zum Einkaufen mit und verzichtet auf Plastic Bags. Nutzt Shampoo- und Soap-Bars. Bringt euch Zahnbürsten aus nachwachsenden Rohstoffen mit. Sicherlich habt ihr noch viele weitere Anregungen, um den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren. Schreibt uns gern in die Kommentare, wie ihr auf euren Reisen oder im Alltag Plastik einspart.


Eine abschließende Antwort auf die Frage “Lohnt sich Bali noch?”: Wer achtsam und bewusst reist, sich im Voraus informiert und einige Dinge beachtet, kann mit Sicherheit noch ein Bali finden, das von seiner ursprünglichen Schönheit nichts verloren hat. Wir würden unsere Bali-Reise nicht missen wollen und können jedem nur empfehlen, die wunderschöne Insel einmal zu besuchen.




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2 Comments

  • Reply
    Fettes D
    März 3, 2020 at 4:44 pm

    Das hast du sehr schön geschrieben, Miriam.

    • Miriam
      Reply
      Miriam
      März 3, 2020 at 7:43 pm

      🙂 Danke, Fettes D.

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