famous diamond beach nusa penida
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Nusa Penida: 10 Tipps für Balis kleine Nachbarinsel

Nusa Penida: “Balis kleine Schwester”, wie sie gern auf vielen Reiseblogs genannt wird, ist mittlerweile ein absolutes Muss auf der Bucketlist vieler Balireisender. Während die kleine Insel bis vor Kurzem noch im Schatten ihrer Nachbarn Nusa Lembongan und Nusa Ceningan stand, ist sie heute dank Instagram & Co. bekannter als je zuvor.
Wir waren im Frühjahr 2019 zweimal auf Nusa Penida (weshalb, erzählen wir euch bald in einem anderen Beitrag) und konnten fast dabei zusehen, wie sich die Insel in rasanter Geschwindigkeit verändert und dem Tourismus anpasst. Auch wir waren schon etwas zu spät dran, um den einst ursprünglichen Charme Nusa Penidas noch live zu erleben. Trotzdem können wir die Insel uneingeschränkt jedem empfehlen. Wir haben uns mehr als wohl gefühlt und möchten unbedingt noch einmal zurückkommen, wenn wir in der Nähe sein sollten.

Der Blick auf den Atuh Beach


Nachfolgend haben wir die wichtigsten Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Anreise und Aufenthalt auf Nusa Penida gesammelt.

1. Bucht keine Tagestour

Auf Instagram, Facebook und Bali direkt werden unzählige Tagestouren nach Nusa Penida angeboten. Auf denen setzt ihr morgens von Bali über, verbringt den Tag bis zum Einbruch der Dunkelheit auf der kleinen Insel und reist dann wieder ab.

Klare Worte: Macht das nicht. Wir haben viele solcher Tagestouristen auf unseren Ausflügen getroffen – und es lief immer gleich ab: Die Gruppe wurde am Fotospot abgesetzt, es wurden schnell 5 bis 500 Bilder geschossen und danach ging es wieder hinein ins Auto und weiter auf die Jagd nach dem perfekten Instagram-Snapshot. Klar, wenn ihr nichts weiter wollt als ein Foto für euren Feed, dann könnt ihr natürlich an so einer Tour teilnehmen. Wir gehen aber mal davon aus, dass ihr in diesem Fall nicht unseren Blog lesen würdet 🙂 Wer also wie wir an Natur, Kultur und dem Land interessiert ist, der meidet so eine Nusa Penida-Tagestour und plant stattdessen mindestens 4-5 Tage auf der Insel.

2. Mietet euch einen Roller

Asiatischer Verkehr ist eine Sache für sich. Er ist laut, chaotisch und vermeintlich unstrukturiert. Staus und überfüllte Straßen stehen an der Tagesordnung. Verständlich, dass einige Reisende da zögern, und nicht unbedingt scharf darauf sind, sich einen Roller zu mieten. Stattdessen setzen sie sich lieber in ein Auto mit Fahrer, der sie von A nach B und vielleicht auch wieder zurück transportiert.

Was schon auf Bali zu vollen Straßen führt, ist auf Nusa Penida ein massives Problem. Am Tag versuchen sich zahlreiche Autos über die teilweise nicht befestigten, einspurigen Straßen zu schieben. Dabei sind die Fahrer nahezu immer in Eile, um den Tagestouristen in wenigen Stunden auch sämtliche Highlights präsentieren zu können. Das ist oft ziemlich gefährlich, sorgt aber auch für verstopfte Straßen auf der Insel.

Mietet euch also am besten einen Roller, um so unabhängig und flexibel wie möglich unterwegs zu sein. Die Straßen werden zwar nach und nach ausgebaut und die Infrastruktur auf der Insel insgesamt “besser”, trotzdem gibt es aber auch noch immer viele unbefestigte, mit Schlaglöchern übersähte Wege, die einfach nicht für diese Mengen an Autos gemacht sind. Natürlich müsst ihr hier auch mit dem Roller besonders vorsichtig fahren, aber mit ein bisschen Übung und Vorsicht ist auch das zu meistern.

diamond beach nusa penida
Der Diamond Beach – einer der liebsten Fotospots auf Nusa Penida

3. Meidet die Hauptreisezeit auf Nusa Penida

Wie überall gilt auch hier: Meidet die Hauptreisezeit, wenn ihr abseits der Touristenmassen unterwegs sein möchtet. Nusa Penida ist längst nicht mehr der unberührte Geheimtipp, der es einmal war. Zwischen Mai und September ist es besonders voll, zudem strömen noch mehr Tagesreisende von der Nachbarinsel Bali herüber. Daran könnt ihr leider nichts mehr ändern, aber ihr könnt schauen, dass ihr euch Bali und Nusa Penida nicht für einen Trip während der Sommermonate aussucht.

Da auf “Balis kleiner Schwester” eher trockenes Klima herrscht, stehen auch während der Regenzeit (Oktober -März) die Chancen auf gutes Wetter und Sonnenschein nicht schlecht, ihr könnt die großen Menschenmassen aber besser umgehen.

4. Nehmt das Boot von Kusamba nach Sampalan

In der Regel reisen Touristen mit dem Speedboat von Sanur (Bali) aus an. Wir waren vor unserer Reise nach Nusa Penida im Norden Balis unterwegs und hatten von unserem Fahrer den Tipp erhalten, nicht wieder bis weit in den Süden nach Sanur zu fahren, sondern das Schnellboot ab Kusamba zu nehmen.

Der große Vorteil: Während die Speedboote in Sanur ab ca. 300.000 IDR (ca. 18,50 Euro; Stand März 2020) starteten, kostete das Speedboat ab Kusamba auch für Touristen nur 100.000 IDR (ca. 6,10 Euro; Stand März 2020). Natürlich dachten wir nicht lang darüber nach und entschieden uns für die Abfahrt ab Kusamba.

Der belebte “Hafen” zeichnet sich durch mehrere Shops und Warungs sowie ein kleines Wartehäuschen aus. Außer uns warteten hier nur zwei weitere Backpacker – der Rest der Reisenden waren Locals, die teilweise Waren oder Tiere transportierten. Die Fahrt dauerte etwas über 20 Minuten, bevor wir am trubeligen Anleger in Sampalan eintrafen. Hier herrschte wirklich ein reges Treiben und wir waren froh, bereits vorab einen Transfer zu unserer Unterkunft gebucht zu haben. Habt ihr das nicht, findet ihr hier aber sicherlich schnell einen Fahrer.



Als wir das zweite Mal nach Nusa Penida kamen, reisten wir über Sanur an. Daher haben wir den direkten Vergleich – die Route über Kusamba war wesentlich angenehmer, entspannter und auch um einiges günstiger. Wenn ihr also gerade aus dem Norden Balis nach Nusa Penida fahren möchtet, können wir euch den Gangga Express wirklich ans Herz legen. Die Boote fahren regelmäßig und pünktlich nach Fahrplan, den ihr hier findet.

5. Steht früh auf

Wie auch schon auf Bali gab es auch auf Nusa Penida keinen Tag, den wir nach Sonnenaufgang begonnen haben. Die Insel hat eine ganze Menge an Foto- und Instagramspots zu bieten, die ab ca. 9 Uhr von anderen Reisenden angesteuert werden. Wenn ihr sie für euch allein haben wollt, gilt: Seid früh da.

Wir waren beispielsweise um 7 Uhr morgens am berühmten Kelingking Beach. Der gesamte Strand lag noch im Schatten und als wir gegen 8 Uhr morgens als erste an diesem Tag dort unten ankamen, schob sich die Sonne erst langsam um den markanten Felsen herum. Allmählich erwachten auch die Affen, die offensichtlich nach morgendlichem Ritual einmal den Strand überquerten. Und das ganze Szenario hatten wir für uns – keine Touristen, keine Locals. Nur wir und die Affenbande.

famous kelingking beach in indonesia
Der berühmte Kelingking Beach in den Morgenstunden. Das Foto entstand, nachdem wir bereits unten gewesen waren. Hinter uns: Eine ganze Reihe an Tagestouristen, die für ein perfektes Foto einen kurzen Stopp eingelegt hatten.


Wir können es also gar nicht oft genug sagen: Früh aufstehen ist unser absoluter Lieblingstipp für alle Reisen!

6. Off the beaten path

Nusa Penida hat viel mehr zu bieten als nur instagrammable Places. Klar, davon gibt es wirklich jede Menge, aber genauso viele unentdeckte Schätze hält dieser Ort noch bereit. Nehmt euch die Zeit, die Insel zu erkunden und zu entdecken. Folgt nicht der direkten Route zu eurem Ziel, sondern nehmt den ein oder anderen Umweg. Schlagt unbekannte Wege ein. Lasst den Roller stehen und spaziert ein wenig durch die Wälder.

Wir haben so verlassene Tempel, florierende Landschaften und tolle Menschen kennenlernen können.

deer-looking cow in the forest
Nein, das ist kein Reh

7. Gutes Essen auf Nusa Penida

Auf Nusa Penida haben wir unglaublich gut gegessen. Unser absoluter Lieblingswarung, den wir teilweise sogar zweimal an einem Tag besucht haben ist Tu Pande. Der Warung liegt im Nordwesten der Insel und ist sehr gut mit dem Roller zu erreichen. Die Mitarbeiter sind superherzlich und wirklich auf all meine Sonderwünsche im Hinblick auf vegane Küche eingegangen. Neben zahlreichen Hunden und Katzen hat uns hier beim Essen auch immer wieder eine Hühnerfamilie mit kleinen Küken besucht.


Ein weiteres Foodie-Highlight war das Vegan Soul Kitchen. Ein komplett veganes Restaurant, das auf einem kleinen Hügel liegt und über einen langen, unebenen Pfad mit dem Roller erreicht werden kann. Das Essen war auch hier sehr gut, fast noch besser war aber die Aussicht. Kommt unbedingt zum Sonnenuntergang (sorgt für den Rückweg aber im Gegensatz zu uns dafür, dass ihr einen Roller habt, dessen Licht auch funktioniert) und erlebt die einmalige Aussicht.

Tempeh Saté

Ein echtes Hipster-Café darf natürlich auch nicht fehlen: Das Secret Penida serviert tollen Kaffee (auch mit Pflanzenmilch), Banana Pancakes, Avocado-Toast, Smoothie-Bowls und was ein angesagter Laden eben noch so braucht. Zum Frühstück war das Secret Penida definitiv unsere erste Anlaufstelle.


8. Nusa Penidas schönste Strände

Nusa Penida zeichnet sich durch einmalig schöne Strände aus. Wir haben viele, aber nicht alle besucht. Folgende Strände sind wirklich einen Besuch wert:

  • Kelingking Beach: Wie schon in Punkt 5 beschrieben, ein beeindruckender Strand im Westen Nusa Penidas. Noch beeindruckender, wenn man ihn nicht nur von oben betrachtet. Um hinunterzuklettern braucht ihr ca. 1/2 Stunde – ein Weg, der sich auf jeden Fall lohnt und nicht ganz so anstrengend ist, wie die dramatischen Google-Bewertungen vermuten lassen (Wanderschuhe wären definitiv too much gewesen). Unten ist es dann nicht einmal halb so voll wie oben am Fotospot. Wegen der starken Strömung könnt ihr hier allerdings nicht wirklich schwimmen. Kommt ihr ganz früh, habt ihr diesen tollen Ort für euch allein. Teilen müsst ihr ihn euch nur mit ein paar Affen, die gegen 8 Uhr über den Strand und die Felsen springen.
famous kelingking beach in nusa penida bali
Kelingking Beach
  • Atuh Beach: Nachdem der Atuh Beach im Südosten der Insel 2017 noch ein echter Geheimtipp war, ist er inzwischen voll und ganz auf Touristen eingestellt. Es gibt Liegen, kleine Warungs und inzwischen auch eine befestigte Treppe hinab. Die haben wir zwar nicht gefunden und sind deshalb auf der anderen Seite des Strandes einen alten, unbefestigten Weg heruntergeklettert – theoretisch ist der Abstieg zu diesem Strand aber ziemlich easy. Hier haben wir einen gesamten Nachmittag verbracht, sind geschwommen und haben geschnorchelt.
Atuh Beach
  • Diamond Beach: Nur eine Klippe neben dem Atuh Beach liegt der Diamond Beach. Seit 2019 ist hier eine Treppe in den Fels geschlagen, sodass ihr inzwischen auch problemlos hinunter zum Strand kommt. Die Bucht ist etwas unruhiger und weniger gut zum Schwimmen geeignet als der Atuh Beach. Leider finden sich hier inzwischen auch Touristenschaukeln und Foto-Möglichkeiten. Nichtsdestotrotz nehmen nicht alle Besucher den Weg nach unten auf sich, ihr habt also dort noch ein wenig Ruhe.
famous diamond beach at nusa penida
Diamond Beach
  • Crystal Bay: Auch der Crystal Bay ist schon lang kein Geheimtipp mehr, aber gerade zum Sonnenuntergang absolut empfehlenswert. Hier verlangen Locals einen kleinen Eintritt und auch die Liegen und kleinen Stände weisen darauf hin, dass ihr hier nicht allein sein werdet. Außerdem könnt ihr ohne Schuhe so gut wie nicht ins Wasser, da die Steine auf dem Weg ins Meer wirklich scharfe Kanten haben. Trotzdem ist es ein schöner Strand, den ihr besuchen könnt, wenn ihr im Westen unterwegs seid. Weiterer Pluspunkt: Der Beach liegt nur etwa 20 Minuten Fahrt von unserem Lieblingswarung Tu Pande entfernt.
sunset behindrock at crystal bay nusa penida
Der Sonnenuntergang am Crystal Bay

Darüber hinaus gibt es auf Nusa Penida noch eine ganze Reihe weiterer Strände, die wir nicht, oder nur kurz besucht haben. Die vier oben genannten gehören definitiv zu unseren Must-sees. Wenn ihr schon einmal dort wart: Welcher Strand dürfte für euch auf dieser Liste nicht fehlen?

Übrigens: Alle Strände waren auf unserer Reise verhältnismäßig sauber. Plastikmüll wurde eingesammelt, um den Strand für die Touristen attraktiv zu halten. Ecken, an denen weniger Touristen unterwegs sind, zeigen aber, dass das Plastikproblem auch vor Nusa Penida keinen Halt macht. Bitte versucht während eurer Reise daher unbedingt auf Plastik zu verzichten. Bittet im Warung darum, keinen Plastikstrohhalm zu bekommen. Bringt eigene Beutel mit und solltet ihr doch irgendwelche Plastikabfälle produzieren, nehmt sie bitte wieder mit nach Deutschland. Das löst in keinem Fall das Problem, sorgt aber dafür, dass euer Abfall nicht direkt in der Umwelt landet.

9. Sehenswürdigkeiten

Eines unserer Highlights auf Nusa Penida war der Besuch des Goa Giri Putri Tempels. Der Tempel im Osten der Insel ist unterirdisch in einen Fels hineingebaut und nur über ein kleines Loch im Boden zugänglich.

Bevor ihr euch auf den Weg in den Tempel macht, könnt ihr euch für einen kleinen Betrag auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsprechende Kleidung ausleihen. Die Schultern sollten unbedingt bedeckt sein und auch einen Sarong (ein langes, zu einem Rock geknotetes Tuch) müsst ihr unbedingt tragen.

Dann geht es unzählige Stufen hinauf. Bevor ihr nun in die Höhle könnt, werdet ihr um eine kleine Spende gebeten, habt also auf jeden Fall genug Kleingeld dabei. Dann geht es los, die ersten paar Meter müsst ihr kriechen, bevor sich euch eine etwa 10 Meter breite und scheinbar unendlich lange Höhle eröffnet.

Hier stehen kleine Schreine, aber auch Ventilatoren und Leuchten. Als wir eintreten, wird gerade eine Zeremonie abgehalten. Wir versuchen also so lautlos wie möglich durch die Höhle zu gehen, um niemanden zu stören. Gerade mit den Gesängen, den läutenden Glocken und den Räucherstäbchen ist die Atmosphäre hier unten noch besonderer.

Auch beeindruckt haben uns die Banah Cliffs, die etwas weiter südlich des Kelingking Beaches liegen und eine beeindruckende Aussicht auf die steil herabfallenden Klippen Nusa Penidas bieten. Der View Point ist perfekt, um sich einen der atemberaubendsten Sonnenuntergänge seines Lebens anzusehen. Der Weg hierher ist allerdings nicht besonders angenehm und die Rückfahrt im Dunkeln dann noch ein bisschen ungemütlicher.

Die Sonne im Paradies geht unter

10. Allgemeines

Was gibt es sonst noch Wichtiges über Nusa Penida zu wissen?

  1. Roller
    Stellt euch darauf ein, dass die Rollermietpreise etwas höher (ca. 4,50 Euro/Tag) sind als auf Bali. Gleichzeitig sind die Scooter in einem schlechteren Zustand. Wir hatten zum Beispiel zunächst ein Modell, bei dem das Licht nicht funktionierte. Den haben wir dann eingetauscht gegen einen Roller, bei dem die Tempoanzeige kaputt war. Einen wirklich intakten Roller hatten wir auf Nusa Penida also nie.
  2. Unterkünfte
    Es gibt zahlreiche Unterkünfte auf der Insel. Für jedes Budget ist etwas dabei – zum Glück scheinen aber die großen Hotelanlagen bisher fern geblieben zu sein. Wir hatten bei beiden Aufenthalten für rund 18 Euro/Nacht das kleine Penida Dream Homestay gebucht. Unser Gastgeber Putu war superfreundlich und hat uns sogar einmal vom anderen Ende der Insel abgeholt, als unser Roller einen Platten hatte. Auch bei unserem nächsten Aufenthalt würden wir uns definitiv für Putus Homestay entscheiden!

Wart ihr schon einmal auf Nusa Penida? Wie waren eure Erfahrungen? Schreibt uns gern einen Kommentar!



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