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Griechenland: Euböas Süden – von Marmari nach Karystos

Euböa hat uns schon 2017 verzaubert. Mit ihrer rauen Schönheit, ihrer beeindruckenden Natur und ihrer Echtheit. Damals waren wir im Osten und Norden der Insel unterwegs – was wir dort erlebt haben, könnt ihr hier nachlesen. Dieses Mal, fünf Jahre später, hat es uns in den Süden Euböas gezogen. Hier ist Euböa ganz anders und doch ganz genauso schön.

Was zeichnet den Süden Euböas aus?

Schildkröte in Osmaes, in Euböas Süden

Der Süden der griechischen Insel Euböa ist perfekt, wenn ihr auf der Suche nach unberührter Natur, historischen Stätten und ruhigen Stränden seid. Die kleinen Städtchen wirken ein wenig wie aus der Zeit gefallen – hier ist nichts modern, glamourös, größer, schneller oder weiter. Der Süden Euböas ist ehrlich und bodenständig, wie der Rest der Insel auch.

Die Landschaft ist allerdings deutlich trockener als im Norden, aber mindestens genauso atemberaubend. Und sie und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten,: Die Region ist geprägt von malerischen Bergen, grünen Wäldern, kristallklaren Flüssen und dem türkisfarbenen Meer. Es gibt viele Wanderwege, die durch die Wälder und bis hoch auf die Berge führen. Auch die Küste bietet einmalige Aussichten, an klaren Tagen kann man hier bis auf das griechische Festland oder die umliegenden Inseln sehen. Dazu reiht sich ein unberührter Strand an den nächsten, sodass man sich gar nicht entscheiden kann, wo man am liebsten seine Zeit verbringen möchte.

Dabei gilt für den Süden wie für ganz Euböa, dass sich hier auch jeder zuhause fühlen wird, der seine Ferien nicht nur am Strand liegend verbringen möchte. Es gibt unzählige Möglichkeiten zum Biken, Wandern, Klettern, Yoga machen, Kitesurfen und so weiter. Langweilig wird es hier garantiert nicht!

Euböas Süden: Was muss man gesehen haben?

Zuerst: Wer auf Euböa mit dem Auto unterwegs sein möchte (und das empfehlen wir euch dringend), sollte kein Problem mit Serpentinen haben. Es geht hier eigentlich stetig nur bergab und bergauf, manchmal auf guten Strassen, manchmal auf welchen, die nicht besonders gut ausgebaut sind. Außerdem ist es wichtig, immer ausreichend Zeit einzuplanen, denn wirklich schnell kommt man hier nicht voran – slow travel eben.

Welche Städte, Strände und sonstige Hotspots wir euch empfehlen können, verraten wir euch jetzt:

Städte im Süden Euböas

Karystos ist eine kleine Stadt im Süden der Insel Euböa, die für ihren Hafen und die atemberaubende Aussicht bekannt ist. Die Stadt hat eine lange Geschichte und beherbergt zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten wie das Castello Rosso, die Kirche von Agios Nikolaos und das Archäologische Museum. Es gibt auch viele Tavernen und Cafés, in denen ihr super die lokale Küche entdecken könnt. Karystos ist dabei sicherlich nicht die schönste Stadt, die wir jemals gesehen haben – aber sie hat einen ganz besonderen Charme, den wir sehr zu schätzen gelernt haben. Vor allem an den Wochenend-Abenden erwacht die ganze Stadt zum Leben, selbst außerhalb der Hochsaison.

Abgesehen von Karystos haben wir uns bislang keine der kleinen Städte in Südeuböa angeschaut, werden den Artikel aber sicher bald um den ein oder anderen Tipp ergänzen.

Strände im Süden Euböas

Wenn man schon nicht für einen Städtetrip nach Euböa kommt, dann doch sicher für die Strände? Goldrichtig. Denn davon gibt es reichlich, einer atemberaubender als der andere. Es ist uns nicht leicht gefallen, unsere Favoriten zu benennen und wir legen nicht die Hand dafür ins Feuer, dass wir die Liste nicht bald noch ergänzen:

  • Kallianu Beach

Der Kallianu Beach ist ein wunderschöner Strand im Süden Euböas, der für seine unberührte Natur und sein kristallklares Wasser bekannt ist. Der Strand ist von Pinienwäldern und Bergen umgeben und bietet eine ruhige und abgeschiedene Atmosphäre. Hier gibt es weder Liegen, noch Sonnenschirme, dafür einen kleinen Bungalow, der Getränke verkauft. Das Wasser ist unglaublich klar und ideal zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen, die kleinen Felshöhlen seitlich machen den Strand einfach perfekt. Wichtig: Der Weg runter zum Strand ist nicht asphaltiert und recht steil.

  • Agios Dimitrios

Der Agios Dimitrios Beach ist nicht weniger idyllisch und liegt ganz in der Nähe des Kallianu Beach. Hier haben wir einen kompletten Tag allein verbracht – auch dieser Strand kommt ohne Liegen oder Sonnenschirme aus. Große Felsen spenden Schatten, wenn ich sichergehen wollt, bringt ihr aber lieber einen Sonnenschirm mit. Unser Tipp: auf der linken Seite des Strandes habt ihr die Möglichkeit, zu einem kleinen, versteckten Strandabschnitt zu schwimmen. Noch nie in unserem Leben haben wir so klares, türkisfarben leuchtendes Wasser gesehen wie hier!

  • Paraskevi

    Osmaes ist eine ruhige Gegend im äußersten Süden Euböas. Hier gibt es viele Straßen, aber kaum Häuser. Dafür einen wunderschönen Strand: Den Paraskevi Beach, bekannt für sein kristallklares Wasser und feinen Sandstrand. Das Wasser ist lange Zeit wirklich flach, es gibt keine spitzen oder rutschigen Steine, sondern einfach nur sehr feinen, weichen Sand. Am Strand stehen etwa 20 Liegen mit Sonnenschirmen zur Verfügung, für die ihr eine kleine Gebühr bezahlt. Für Getränke gibt es zudem einen kleinen Kiosk.

Besondere Orte im südlichen Euböa

Platanistos/Panohori

Ein kleiner Wasserfall, umherschwirrende, blaue Libellen und wunderschöne Farben: Der Ausflug nach Platanistos hat sich für uns wirklich gelohnt. Ein kleines, ruhiges Paradies, das vor allem an besonders heißen tagen eine willkommene Abkühlung bietet. Folgt ihr dem Flusslauf weiter hoch in die Berge, kommt ihr nach Panohori. Hier oben entspringt der Fluss und bahnt sich allmählich seinen Weg ins Meer. An diesem so schönen Ort waren wir komplett allein, konnten entlang des glasklaren Flusses spazieren und eine alte Steinbrücke und eine verfallene Wassermühle entdecken.

Food: Typische Küche im Süden Euböas

Wer uns kennt, weiß, dass landestypische Küche für uns ein wesentlicher Bestandteil auf Reisen ist. Für mich als Veganerin nicht immer leicht, aber mit so herzlichen Menschen wie hier auf Euböa auch nicht die größte Herausforderung. In den vielen kleinen Tavernen, Lokalen und Restaurants habe ich noch immer etwas gefunden. Deshalb erst einmal etwas Generelles:

Die Küche basiert wie in ganz Griechenland auf frischen Zutaten und traditionellen Rezepten. Typische Gerichte der Region setzen auf Fisch und Meeresfrüchte, frisch aus dem Meer, sowie Fleischgerichte aus Lamm oder Ziege. Okraschoten, mein absolutes Lieblingsgemüse, sind hier eine beliebte Zutat in vielen vegetarischen und veganen Gerichten und werden oft in Tomaten- und Zwiebelsauce serviert.

Ein weiteres beliebtes vegetarisches Gericht ist Horta, eine Art von Wildgemüse, das häufig in Öl gebraten oder in Suppen verwendet wird. Gefüllte Weinblätter, auch Dolmades genannt, werden oft vegetarisch zubereitet. Sie werden normalerweise mit Reis, Minze und Zwiebeln gefüllt und in Zitronensaft mariniert serviert. Fasolada, ein Eintopf aus weißen Riesenbohnen in Tomatensauce, könnt ihr auch häufig finden.

Die ansonsten häufig vegetarisch zubereitete ist Spanakopita haben wir in Karystos übrigens auch vegan gefunden! Der Blätterteig war hier nur mit Spinat gefüllt und enthielt keinen Feta, wie es normalerweise üblich ist.

Aber wo kann man diese ganzen Leckereien denn nun essen?

Euböas Süden: Restaurants in und um Karystos

Restaurants gibt es in Karystos wirklich reichlich. Diese hier haben uns besonders gut gefallen:

  • Cavo d’oro: Ihr findet hier täglich eine grosse Auswahl an verschiedenen Gerichten, die an einer langen Theke präsentiert werden. Wir empfehlen euch hier vor allem die veganen und vegetarischen Gerichte!
  • Phílipas sea food restaurant: Hier ist der Name Programm. Wer gutes Seafood möchte, ist bei Phílipa genau richtig. Dank Horta und gemischtem Salat bin auch ich hier satt geworden.
  • Το Honi: Unsere Lieblingstaverne in der Gegend. Vor allem die gefüllten Weinblätter haben es uns angetan. Die sind übrigens immer frisch zubereitet, weshalb es sein kann, dass keine mehr da sind. In diesem Fall hat die nette Besitzerin mir extra eine vegane Spanakopita zubereitet. Für Bertal gab es Kourkumpines, ein typisches Pastagericht aus Südeuböa, mit Ziege.
  • I taverna tou Panagioti: Etwas weiter weg von Karystos, direkt am Potami Beach, findet ihr diese kleine Taverne. Auf der hübschen Terrasse werden frisch gefangener Fisch, aber auch eine Reihe weiterer lokaltypischer Gerichte serviert.
  • Ζαχαροπλαστείο “ΜΑΡΟΝ”: Süßes und herzhaftes Gebäck, manches davon vegan – für uns war diese Bäckerei die erste Anlaufstelle am Morgen.

Anreise: Wie kommt man in den Süden Euböas?

Falls ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, fragt ihr euch sicher, wie ihr am besten in den Süden Euböas kommt. Die Anreise von Athen ist relativ einfach und es gibt mehrere Möglichkeiten, die Region zu erreichen. Der schnellste Weg führt über die Nationalstraße, die Athen mit dem Hafen von Rafina verbindet. Dort gibt es in der Regel zwei Fährverbindungen am Tag direkt nach Marmari – leider aber nur sehr früh und sehr spät. Ausnahme sind die Sommermonate, ab etwa Mitte Juni setzt die Fähre viermal am Tag über und ist damit der beste Weg, um in den Süden Euböas zu gelangen.

Passen euch die Zeiten nicht, habt ihr die Möglichkeit, die Fähre von Agia Marina nach Nea Styra zu nehmen. Damit landet ihr etwas weiter nördlich, die Fahrzeit ist aber auch deutlich kürzer. Diese Fähre verkehrt häufiger als die von Rafina nach Marmari.

Last but not least gibt es noch eine weitere Fährverbindung, die aber nur dann interessant ist, wenn keine der beiden südlicheren Fähren zum richtigen Zeitpunkt fährt oder ihr aber einfach etwas durch die wundershcöne euböische Landschaft fahren möchtet. Dazu nutzt ihr den Übergang von Nea Palatia nach Eretria. Hier landet ihr aber schon sehr zentral auf der Insel – nicht schlecht, wie wir finden, aber bis in den richtigen Süden Euböas dauert es wegen der kurvigen Fahrt noch einmal gute 2-3 Stunden.

Öffentliche Verkehrsmittel würden wir euch hier ausnahmsweise nicht empfehlen. Ohne eigenes Auto habt ihr auf Euböa eigentlich kaum eine Chance. Wer sich dennoch für die Bahn entscheidet, der kann von Athen nach Chalkida mit dem Zug fahren und von dort aus mit dem Bus weiter nach Süden Euböas reisen. Es gibt auch Busverbindungen von Athen nach Chalkida und Eretria, die etwa 2,5 Stunden dauern.

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