Blick über die Lauchernalp im Lötschental. Viele kleine, schneebedeckte Häuser vor einem weitläufigen Alpenpanorama.
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Das Lötschental: Warum du das magische Tal besuchen solltest

Nicht umsonst trägt das Lötschental den Beinamen “das magische Tal”. Es bietet traumhaft schöne Landschaften, jede Menge erlebbare Geschichte und spannende Abenteuer.

Welche Wanderungen im Lötschental auf dich warten, was das Tal auszeichnet und warum du am besten eine gute Wetterapp herunterlädst, erfährst du in diesem Blogbeitrag!

Ein kleines Chalet am schneebedeckten Hang im Lötschental.Aussicht auf schneebedeckte Berggipfel.

Wissenswertes rund um das Lötschental

Das Lötschental im Kanton Wallis liegt im Gebiet des UNESCO-Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn und ist das größte nördliche Seitental der Rhone in der Schweiz. Dem Langgletscher am Ende des Tals entspringt der Fluss Lonza, der sich durch das gesamte, 27 km lange Tal schlängelt.

Das Wetter im Lötschental


Wie das gesamte Wallis kann sich das Lötschental über jede Menge Sonne rund ums Jahr freuen. Es befindet sich genau am Schnittpunkt des feuchten maritimen Klimas der Nordalpen und dem trockeneren mediterranen Klima der Südalpen.
Etwa 138 Tage im Jahr könnt ihr hier Schnee finden, auf der Lauchernalp durchschnittlich sogar 160 Tage lang. Der erste Schnee fällt meist im November. Leider bringt das auch eine erhöhte Lawinengefahr mit sich, gegen die nach mehreren schweren Unglücken in den 1990er Jahren aber immer schärfere Vorkehrungen getroffen werden.

Die aktuelle Wetterprognose erhaltet ihr am zuverlässigsten bei MeteoSwiss. Bitte verlasst euch nicht auf das iPhone/Android-Wetter, das ist hier wirklich nicht zuverlässig.

Kultur im Lötschental


Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war das Tal so gut wie von der Außenwelt isoliert. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es komplett durch eine Talzufahrt erschlossen. So lebten die Bewohner lange Zeit fast ausschließlich von Land- und Viehwirtschaft.

Durch die Abgeschiedenheit konnten sich sowohl eine eigene Ausprägung des Walliserditsch als auch zahlreiche Bräuche erhalten. Einer davon sind die typischen Tschägätta-Larven. Sie finden sich an vielen Hauswänden im Lötschental und werden traditionell zur Fastnachtszeit gemeinsam mit Fellen, speziellen Handschuhen und Stöckern von den Bewohner*innen getragen.

Wandern im Lötschental

Über 200 km Wanderwege bietet euch das Lötschental. Der bekannteste ist zweifellos der Lötschentaler Höhenweg, der von Frühling bis Herbst zahlreiche Besucher in das Walliser Tal lockt.

Falls ihr noch nach Wanderrouten abseits des Klassikers sucht, bieten euch unsere nachfolgenden 3 Vorschläge für Wanderungen im Lötschental vielleicht genau das Richtige.

Route 1: Herbstliche Wanderung zum Blauseeli

Aufgehende Sonne über schneebedecktem Bietschhorn

Wenn ihr Routen abseits ausgetretener Pfade mögt, ist die Wanderung zum Blauseeli genau richtig für euch. Wir sind früh morgens an einem schönen Oktobertag an der Fafleralp gestartet und haben den gesamten Tag über nur vier weitere Wanderer getroffen.

Als wir um 8 Uhr morgens an der Fafleralp ankamen, war es bitterkalt. Wir parkten das Auto auf dem noch leeren Parkplatz an der Fafleralp und machten uns auf in Richtung des Sees.

Dazu gingen wir etwas zurück in Richtung des Lötschentaler Höhenwegs und bogen bald rechts in einen kleinen Seitenarm des Tals ein. Hier folgten wir lange Zeit einem kleinen Bach. Es ging nach oben, nicht steil, aber stetig.

Als die Sonne es über die Berge schaffte, machten wir es uns zum Frühstücken auf einem großen Felsen gemütlich. Jetzt wurde es schlagartig warm und wir waren mit unseren vielen Schichten sogar zu warm angezogen.

Die kurze Pause brauchten wir auch, denn ziemlich bald bog der Weg nach rechts ab und wurde wahnsinnig steil.

Wir kletterten über Geröll und kleinere Schneefelder, große Felsen und rutschige, nasse Hänge.

Bertal steht mit dem Rücken zur Kamera vor den schneebedeckten Bergen im Lötschental



Je höher wir kamen, desto mehr Schnee lag – ab ca. 2300 Metern machte das die Angelegenheit teilweise etwas rutschiger. Als wir ankamen war der See bereits zugefroren und glitzerte in der inzwischen strahlenden Mittagssonne. Im Schnee fanden wir Spuren von Hasen und Steinböcken und sogar einen leicht verwitterten Tierknochen.

Vom See auf 2565 m hatten wir eine tolle Aussicht auf das Bietschhorn und auf den Petersgrat, der auf etwas über 3000 m die Grenze zum Kanton Bern bildet.


Wichtig: Unterschätzt den Rückweg nicht. Durch die steilen und rutschigen Passagen hat er uns noch einmal ganz schön herausgefordert und auch länger gedauert, als wir zuerst gedacht haben. Wanderstöcke können hier eine gute Hilfe sein.
Und: Kommt rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder im Tal an, dann habt ihr nicht nur eine wunderschöne Golden Hour, sondern auch einen angenehmen Rückweg bei Tageslicht.


Route 2: Sommerliche Rundwanderung am Gletscher

Miriam blickt hinab in das Lötschental

An einem sommerlichen Tag mit vorausgesagten 37° C Außentemperatur sind wir am frühen Morgen bei uns in Raron gestartet. Schon beim Aufstehen war der Himmel klar und blau, die Luft rund 25° C warm. Wir waren uns sicher, mit einer kurzen Hose und einem kurzen Shirt die richtige Wahl zu treffen. Schließlich ist die Fafleralp, der Ausgangspunkt unserer Wanderung, in der Luftlinie nur knappe 15 km entfernt.

Spoiler: Wir sollten eines besseren belehrt werden. Denn natürlich liegen zwischen Raron und der Fafleralp knapp 4000 Meter hohe Berge, 900 Höhenmeter und rund eine Stunde Fahrzeit. Als wir an der Fafleralp ankamen, war es tatsächlich etwas kälter und der Himmel nicht mehr ganz so klar wie bei uns zuhause im Rhonetal.

Das machte uns aber nichts: Wir starteten unsere Route, den Themen- und Lehrpfad “sehen und verstehen”, der uns vorbei am traumhaft schönen Grundsee bis zum Langgletscher bringen sollte. Auf dem Rückweg planten wir einen kleinen Stopp an der Anenhütte ein, bevor es über Kuhweiden zurück zum Parkplatz der Fafleralp gehen sollte.

Soweit so gut – die abwechslungsreiche Landschaft und nur ein paar kurze Aufstiege machten den Weg zu einer angenehmen, relativ leichten Wanderung. Zunächst durch kleinere Lärchenwaldabschnitte, dann über weite Flächen mit vereinzelten Sträuchern, bis schließlich durch eine nackte Gerölllandschaft.



Kurz vor dem Gletschertor entschieden wir uns dazu, den Bergwanderweg gegen einen alpinen Wanderweg einzutauschen. Hier ging es parallel zum Gletscher über Feld und Gestein und so langsam wurde die Wanderung anstrengend.

Während wir also über Stock und Stein kletterten, zog sich der Himmel über uns immer und rasend schnell weiter zu. Mit einem Mal fing es an zu gewittern – mit jeder Menge Donner, einem starken Platzregen und unangenehmer Kälte.

Da wir die Vegetationszonen mit Bäumen und Unterschlupfmöglichkeiten längst verlassen hatten, blieb uns nichts anderes übrig, als das Ganze ein bisschen frierend, ein bisschen lachend auszuhalten.

Wegen der Wettervorhersage im Tal waren wir natürlich überhaupt nicht auf so etwas vorbereitet. Definitiv ein Learning – ohne Regenjacke gehen wir jetzt nicht mehr aus dem Haus und wie wir uns in den Bergen bei Gewitter verhalten müssen, haben wir uns zudem auch angelesen.

Weite Wiesen im Lötschental. Miriam steht in der Ferne auf einem Felsen.


Klitschnass, aber glücklich


Nach ca. 15 Minuten war der Spuk zum Glück wieder vorbei. Nach einer kurzen Pause, in der wir alles, was wir ausziehen konnten, auszogen und zum Trocknen in die Sonne legten, konnten wir unsere Tour fortsetzen.

Wir kletterten weiter und waren fast am Gletscherrand angekommen, als es noch einmal anfing zu regnen, zu donnern und zu blitzen. Wir hatten das große Glück, uns unter einem Stein verstecken und abwarten zu können.

Als der Regen etwas nachließ war für unser aber klar, dass wir den Gletscher links (oder in diesem Fall rechts) liegen lassen mussten. Wir kürzten unseren Weg also ab und machten uns auf den direkten Weg zur Anenhütte. Ein ziemlich steiler Aufstieg trennte uns noch von ihr, als der aber geschafft war, waren wir überglücklich, in der Hütte anzukommen.

Und nicht nur das: Wir bekamen sogar heiße, vegane Suppe (für Bertal mit unveganen Extras). Uns hätte es in diesem Moment nicht besser treffen können. Wir wärmten uns auf und machten uns in der nächsten Regenpause auf den Rückweg.



Dieser war ziemlich entspannt, gezeichnet von wechselhaftem Wetter und nach und nach auch recht voll. Vorbei an Kühen, weiten Wiesen und toller Natur schlenderten wir in aller Ruhe zurück zur Fafleralp.

Blick ins Lötschental im Sommer. In der Ferne Berge, vorn Bäume und Wiesen.



Hier angekommen, stellten wir fest, dass wir den Bus nach Gampel gerade verpasst hatten und es – natürlich- wieder zu regnen anfing. Zum Glück hatte der kleine Campingplatz-Kiosk einen überdachten Bereich, sodass wir etwas trinken und im Trockenen warten konnten, bis es schließlich kaputt, aber glücklich nach Hause ging. Bertals Tipp: Unbedingt den Aprikosenkuchen probieren.

Übrigens: Diese Route hat es auch noch nach dem Sommer unter unsere 10 liebsten Wanderungen im Walliser Herbst geschafft.



Route 3: Winterwanderung auf der Lauchernalp

Haus vor einem Panoramaausblick mit schneebedeckten Gipfeln im Lötschental

Auch im Winter ist das Lötschental perfekt zum Wandern. Eine tolle Route startet unterhalb der Luftseilbahnstation Lauchernalp. Zu der gelangt ihr über die Talstation in Wiler.

Wir haben diese Route an einem Sonntag im Januar erkundet. Als wir um 8.30 Uhr gestartet sind, hat es die Sonne noch nicht ins Tal geschafft. Es war also wirklich wahnsinnig kalt – packt euch also gut ein oder startet etwas später, wenn ihr die Tour wandern möchtet.

Den Start der Route mussten wir zugegebenermaßen eine kleine Weile suchen. Eigentlich ist es aber ganz leicht: Direkt unterhalb der Bergstation der Luftseilbahn Lauchernalp geht es los. Ihr könnt den Weg in beide Richtungen wandern, wir haben uns dazu entschieden, in Richtung Westen zu starten.

Der Schnee war gut präpariert, was aber ein gelegentliches Einsinken nicht verhindern konnte. Erst führte uns der Weg etwas bergab, durch kleine Waldabschnitte, dann nach einer großen Kurve bergauf.

Jetzt machte uns der teilweise etwas zu lockere Schnee manchmal etwas zu schaffen, es war aber nicht so anstrengend, dass wir unbedingt Wanderstöcke gebraucht hätten.


Hölzerne schneebedeckte Kirche vor blauem Himmel und schneebedeckten Bergen


Inzwischen stand die Sonne hoch oben über den Bergen und sorgte für ein wunderschönes Panorama, eine unglaubliche Weitsicht und eine angenehme Wärme. Übrigens: Den Weg teilt ihr euch mit Skifahrern, passt also bitte gut aufeinander auf.

Nach der ersten, etwas anstrengenderen Hälfte des Weges ging es dann nur noch bequem bergab. Hier ist die Wanderung eher ein gemütlicher Spaziergang, der aber natürlich durch das schöne Panorama immer noch ein echtes Highlight ist.

Blick über die verschneite Lauchernalp und die Walliser Alpen.

Apropos Highlight: Wir empfehlen es euch unbedingt, nicht mit der Seilbahn zurück ins Tal zu fahren, sondern stattdessen in dem Sportgeschäft an der Bergstation einen Schlitten zu leihen. Mit dem könnt ihr entlang der ausgeschilderten Wege ins Tal düsen. Insgesamt ist die Strecke 6,5 Kilometer lang und ihr könnt mit einer etwa 30-minütigen Abfahrt rechnen.

Lasst euch am Anfang aber nicht verunsichern – die ersten 10 Minuten ist die Abfahrt nicht wirklich steil, das geht ihr also besser zu Fuß. Dann aber windet sich der Weg in steilen Serpentinen den Berg runter und das Fahren macht richtig Spaß.

Den Schlitten könnt ihr dann einfach wieder an der Talstation in Wiler abgeben. Kostenpunkt pro Schlitten sind übrigens 10 CHF, unter Umständen ist es also günstiger, als die Seilbahn zu nehmen.

Nützliche Links für Ferien im Lötschental

Sonnenuntergang am Grundsee im Lötschental

  • Lötschental Tourismus: Aktuelle Infos, Status der Wanderwege und Wissenswertes rund ums Lötschental
  • SBB: Ticketkauf für Bus & Luftseilbahn, aktuelle Fahrplaninformationen
  • Wetter: Sagt das Wetter im Lötschental relativ zuverlässig voraus
  • Lötschental Prospekte: Von der digitalen Lötschental Karte bis hin zu Freizeitaktivitäten – hier gibts kostenlose Broschüren zum Download.
  • Swiss Travel Pass: Für Touristen und Leute ohne Halbtax-Abo kann es mitunter günstiger sein, den SwissTravelPass zu buchen. Nutzt die SBB-Seite, um die Preise für eure geplanten Fahrten grob zu überschlagen und mit dem Preis für den Travel Pass vergleichen.

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