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Campen im Tessin: 10 Tipps für deinen Roadtrip

Campen im Tessin? Eine wunderbare Idee – mit der du vermutlich aber nicht allein bist. Wie du dich nicht im Touri-Dschungel verlierst, auf überfüllten Campingplätzen landest und welche Tipps uns bei unserer Planung geholfen haben, verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.

#1 Wild campen im Tessin ist verboten

Anders als zum Beispiel in Schottland, ist Wildcampen im gesamten Tessin verboten. An dieses Verbot solltest du dich besser halten, da Wildcampen beachtliche Strafen mit sich zieht (wie so ziemlich jedes Vergehen in der Schweiz :D).

Genau deshalb solltest du dir vorher Gedanken machen, wo du die Nacht verbringst. Die größte Katastrophe für einen Camper ist es, am Ende eines vermutlich ereignisreichen Tages keinen entspannten Stellplatz zu finden. Schau dir also vorab an, wo du jeweils die Nacht verbringen willst. Falls du einer festen Route folgen wirst, bietet es sich sogar an, vorab schon einen Stellplatz zu reservieren, falls möglich.

#2 Camper überall – Stellplätze finden

Als allererstes wird dir im Tessin auffallen, dass du in deinem gesamten Leben noch nie so viele Campervans, Wohnmobile und Zelte auf einmal gesehen haben wirst :D.

Wie gesagt, das Tessin ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel, und das nicht nur bei Schweizern. Auch viele Deutsche und Italiener reisen in den wunderschönen Kanton mit seinen vielen Seen und seinem fast tropischen Klima. Besonders beliebt ist das Tessin dabei bei Campern. Daher gibt es unzählige Campingplätze, die aber, vor allem zur Hochsaison, auch gut ausgebucht sind. Miriam und ich sind keine Freunde von Premium Campingplätzen und haben uns im Voraus daher um kleine Campingplätze oder um Stellplätze in den Bergen bemüht. Doch auch hier: Besser schon tagsüber einen Stellplatz sichern als abends herumzuirren. 

Hier haben wir dir unseren absoluten Lieblingscampingplatz verlinkt. Der Campingplatz wird von Philippe geführt. Einem witzigen, netten, eingegessenen Tessiner, der neben seinem Hauptjob den Campingplatz La Serta betreibt. Dabei achtet Philippe einerseits stets darauf, dass der Campingplatz nicht zu überfüllt ist und andererseits darauf, dass der Campingplatz seinen ganz persönlichen Charme behält. Falls du dich für diesen Campingplatz entscheidest ist dir ein La Serta Begrüßungsbier sicher 🙂

FYI: Philippe spricht perfektes Hochdeutsch.

#3 Camping im Tessin ist beliebt – aber nicht überall ist es voll

Das Tessin ist vor allem zur Reisesaison einfach voll. Dabei ist dieser wunderschöne Kanton nicht nur bei Campern beliebt. An gewissen Orten reihen sich auch Hotels und Ferienwohnungen dicht an dicht. Allerdings sind die Sehenswürdigkeiten, welche eher leicht mit dem Auto oder zu Fuß zu erreichen sind besonders voll, wo hingegen Spots, die weiter im Tal oder höher auf dem Berg liegen eher leer bzw. weniger voll sind. Diese Spots sind zumeist aber nur zu Fuß zu erreichen.

Daher unser Tipp an dich: Gehe bei deinen geplanten Wanderungen/Ausflügen immer nochmal die Extrameile. Laufe den Berg hoch, anstatt die überfüllte Seilbahn zu nehmen. Natürlich ist das anstrengender, aber dafür entdeckst du beim Wandern immer wieder neue Spots und hast diese dann zum Teil nur für dich.

#4 Campen im Tessin: die Seitentäler sind einfach nur schön

Wir empfehlen dir, zumindest einmal während des Campens im Tessin, hoch oben in den Bergen in den Seitentälern auf ausgewiesenen Stellplätzen zu schlafen. Auf diesen Stellplätzen gibt es meist fliessend Wasser und eine mobile Toilette. Mehr nicht, mehr brauch es aber auch nicht. Wir haben diese Stellplätze besonders genossen, da diese verglichen zu Campingplätzen in den Haupttälern wesentlich leerer waren. Ausserdem ist der Umgang auf diesen Stellplätzen, zumindest unserer Erfahrung nach, sehr viel persönlicher als auf den Premium Campingplätzen, wo jeder darauf bedacht ist, sein eigenes Ding zu machen. Die meisten Menschen haben wir auf genau diesen Bergstellplätzen kennengelernt.

#5 Die Berge sind kühler als das Tal – viel kühler!

Wenn wir hier schon Stellplätze in den meist höher gelegenen Seitentälern für Übernachtungen „bewerben“, müssen wir auch hinzufügen: Beachtet, dass es höher in den Bergen, vor allem nachts sehr viel kälter ist als unten im Tal. Während wir tagsüber noch im T-Shirt und Shorts unterwegs waren, mussten wir uns nachts Pullover und Jacken anziehen, um nicht zu erfrieren 😀 Aber dafür schlaft ihr so gut wie selten in den Bergen. Good to know: Bergluft macht müde, stell dich also darauf ein, schneller müde zu werden als sonst. 

#6 Lass deinen Van auch mal stehen – auch mal mehrere Tage

Versuche nicht alles mit deinem Camper zu erreichen und erleben. Lass den Van stehen und sei mit den Öffis unterwegs. Das Busnetz ist im Tessin wirklich super ausgebaut und du kommst so ziemlich überall mit dem Bus hin. Ausserdem bekommst du, wenn du dich auf einem Campingplatz einmietest, das Ticino-Ticket kostenlos dazu. Mit dem Ticino-Ticket kannst du den gesamten Tag kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Tessin unterwegs sein. Ausserdem bekommst du auf alle Bergbahnen einen Rabatt von 20 %. Das Ticino-Ticket umfasst aber noch viel mehr. Mehr Infos findest du hier.

#7 Auf die richtige Planung kommt es an!

Vorab solltest du deine Reise gut planen. Was willst du erleben? Was willst du unbedingt sehen? Wo willst du übernachten? Fragen über Fragen. Um zumindest einige dieser Fragen zu beantworten kannst du einige hilfreiche Apps nutzen. Hier haben wir dir eine Liste von Apps zusammengestellt, die echt nützlich sind in der Planung, und die wir auch zum Planen unserer Reisen nutzen.

  • Park4Night: park4night.com ist eine Plattform/App auf der User Stellplätze basierend auf ihren Erfahrungen beschreiben und bewerten. In der App findest du alle Arten von Stellplätzen. Vom fancy Campingplatz, über einfach öffentliche Parkplätze bis zur nicht öffentlichen Stellplätzen. Uns hat die App sehr geholfen und die Beschreibungen und Ratings in Park4Night haben genau dem entsprochen was man letztendlich vorgefunden hat.
  • Roadie: Zum Planen unserer Route haben wir die App Roadie genutzt. In Roadie kannst du ganz einfach Orte eingeben, die du sehen willst und die App übernimmt sozusagen die Planung für dich. Sie zeigt dir die intelligenteste Route und führt dich über die kürzesten Wege zu deinen Zielen. Wir haben mit Roadie zwar unseren Trip geplant, sind aber immer wieder von der vorgeplanten Route abgewichen, da wir immer wieder spontane Zwischenstopps eingebaut haben.
  • Maps.me: Maps.me ist eine Kartenapp, die du auch offline nutzen kannst. Falls dein Mobilfunk-Vertrag die Schweiz nicht abdeckt, dann ist das die ideale App für dich.
  • Outdooractive: Die perfekte App, um Wanderungen aller Art zu planen. Du kannst nach verschiedenen Schwierigkeitsgraden filtern und dir alle Wanderrouten in deiner Umgebung anzeigen lassen. Dabei kannst du mit der App vielmehr als nur Wanderungen planen. Auch Mountainbike-Touren und vieles mehr deckt Outdooractive ab. Wir nutzen diese App tatsächlich sehr häufig, und nicht nur auf Reisen.

#8 Campen im Tessin: plane nicht zu viel

Man plant einen Trip. Man freut sich drauf. Man findet einen schönen Ort nach dem anderen und möchte am liebsten alle sehen. Aber, und das ist einer der wichtigsten Tipps: Plane nicht zu viel auf einmal für deinen Trip. Suche dir lieber eine Gegend aus und erkunde diese Gegend ganz genau. Im Tessin gibt es viel zu entdecken, viele schöne Ecken. Die schönsten Ecken findest du aber, wenn du viel Zeit investierst. Auch, wenn die Distanzen im Tessin nicht allzu lang sind, solltest du nicht versuchen zu viel auf einmal unter einen Hut zu bekommen. Wir haben selbst zunächst den Fehler gemacht und eine viel zu lange Tour durch das Tessin geplant. In dieser kurzen Zeit hätten wir das alles niemals geschafft. Daher haben wir noch auf dem Weg vom Wallis ins Tessin unsere gesamte Planung über den Haufen geworfen und uns für eine Gegend entschieden, die wir dann erkundet haben. Wo wir überall waren, erfährst du in unserem Tessin-Blog Beitrag (der folgt allerdings erst noch 😀 ).

#9 Dein Van entscheidet wo es lang geht – nicht du

Die Strassen in den Tälern Tessins sind breit und sehr gut ausgebaut. Da solltest du mit jeder Art und Größe von Camper gut über die Straßen kommen. In den engeren Seitentälern und oben auf den Bergen sieht es dann schon wieder ganz anders aus. Instagram und andere Social Media Plattformen locken immer wieder Touris an ausgefallene Orte mit sensationellen Aussichten. Allerdings solltest du dich im Voraus und abhängig von der Größe deines Vans informieren wo du entspannt hinfahren kannst und wohin nicht. Wir haben immer wieder Camper gesehen, die irgendwo feststeckten. Damit dir das nicht passiert und für wunderschöne Spots, die du im Tessin sehen solltest, findest du in unserem Tessin-Blog (der aktuell noch in Arbeit ist :D).

#10 Nimm Rücksicht

Ich finde es sehr schade, dass es dieser Punkt auf unsere Liste mit den 10 Tipps zum Campen im Tessin geschafft hat. Ich muss aber leider sagen, nicht ohne Grund. Miriam und ich waren immer wieder überrascht wie laut und schmutzig es an einigen Orten war.
Um 8 Uhr morgens haben sich Touristen im Verzascatal von einem Ufer zum anderen angeschrien, mitten in einem kleinen verschlafenen Dörfchen. In Lavertezzo haben wir dann die wildesten Sachen am Flussufer gefunden. Neben Müll beispielsweise auch Socken und Schuhen. Schuhe?! Das ist einfach nur traurig, wenn man bedenkt, dass diese Vermüllung zu 100% auf Touristen zurückzuführen ist.

Daher eine dringende Bitte: Bitte nimm Rücksicht! Vor allem wenn du dich dazu entscheidest, wild zu campen. Lasse keinen Müll (auch kein Klopapier) zurück und hinterlasse deinen Stellplatz am besten sauberer, als er vorher war.

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